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Bericht Fahrt nach München 1996
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Es begann an einem Donnerstag im Mai. Pünktlich um 12:30 Uhr trafen wir alle mit unseren „leichten Handgepäck“ an der Sporthalle ein. Wobei unser Busfahrer „ Dieter Unzeitig „ seinen Namen keine Ehre machte und pünktlich da war. Nachdem die ersten Schweißtropfen beim einladen der Getränke schon vergossen waren, ging es los Richtung München. Zur Sitzordnung im Bus muß gesagt werden, das die ruhigeren Vertreter in den vorderen Reihen saßen, während sich der harte Kern im hinteren Bereich an den Tischen gemütlich machte. Kaum auf der Autobahn rappelten auch schon die Würfelbecher. Die erste große Pause wurde nach ca. drei Stunden gemacht. Sofort knallten die Sektkorken, rollten die Fleischklopse und die harte Mettwurst wurde aus ihrer Pelle gepreßt. Die stabile Magengrundlage tat auch gut, denn bei Allersberg wurde mein eisern gehütetes Geheimversteck mit „ Nordhäuser und Feigling „ entdeckt. Es schien bald so, als wären die mitgebrachten Schnapsgläser zu klein für die ausgeschenkten Mengen. Drastisch erhöhten sich nun die Fahrstopps. So wurden Dieter Höchstpreise für einen Stopp mitten auf der Autobahn geboten. Wie Gazellen bewegten sich einige Personen dann aus dem Bus um den schier nicht endenen Strahl auf eine Butterblume zu richten
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In der Dunkelheit kamen wir um 20:15 Uhr endlich im Sporthaus in Baldham an. Nach kurzer Begrüßung der Verantwortlichen richteten wir uns in den Räumlichkeiten ein. Umkleide 1 ( ruhiges Zimmer ) schliefen Uwe ,Klaus Uwe , Rüdiger und Wolfgang. Umkleide 2 (wildes Zimmer ) mit Bernd, Mike, Frank und Harry. Im Aufenthaltsraum („Separet“ ) Helmut und ich. Während Karl zu seinem „Domizil „ Gasthaus Harter in Zorneding gefahren wurde, suchten wir noch zu einem Schlummertrunk das Tennisclubheim auf. Frank der kein Tennisfreak ist, legte auf diesen Besuch keinen Wert mehr. Bei Weißbier, uriger Musik, scharfen Würstchen und flotter Bedienung ( oder war es umgekehrt ? ) endete der Abend. Ulrich der seinen Schlafsack zu später Nachtstunde einmal unbewacht lies, mußte sich bei seiner Rückkehr über einen „fremden Besucher „ in seiner Mummelmulde wundern. Ein klein wenig Geduld gehörte dann schon dazu, diese Person wieder aus dem Sack zu bekommen.
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Sporthalle Baldham, Freitag 3.5.96 7:00 Uhr
Reges Treiben schon am frühen Morgen. Bei allen war eine leichte Unruhe zu bemerken die sicher auf die ungewohnte Schlafstätte sowie auf leichte Nebengeräusche des Schlafnachbarn zurückzuführen war. Die erste Warteschlange bildete sich vor der einzigen Herrentoilette, wo sogleich auffiel das wir das Toilettenspray mit der Geruchsmarke „Gebirgsluft „ vergessen hatten. Mike machte sich sogleich auf die Socken um mit dem einzigen Fahrrad das uns schon, im Innenraum unseres Buses, von Ebergötzen aus begleitet hatte, sich gegen Wind,Sehschwäche und Verkehrsschilder zum Bäcker zu kämpfen. Nach Einarbeitung an den elektrischen Geräten der Unterkunft hatte Helmut schon für frischen Kaffeduft im Aufenthaltsraum gesorgt. Zusehens wurden wir munterer,und so manch finsteres Gesicht hellte sich wieder auf. Besichtigung der Bavaria Filmstudios war heute angesagt. Dort bei der Stuntman-Schow zeichneten wir uns durch gute Hüftbeweglich- keit, Körperbeherrschung und mutigen Gesangseinlagen aus. Nicht etwa als Hauptdarsteller auf der Bühne, sondern als anfeuerndes Puplikum bei Ola - Wellen und Klatschorgien. Kreislaufschwache, Schwangere, Seekrankheitsanfällige und Rücken- geschädigte wurden beim anschließenden Besuch im Schow Scan Kino nicht eingelassen. Nach interner Eigenbemusterung wollten dann doch Einige auf diesen Besuch verzichten. So führte Karl die restlichen „ Mutigen „ ins Geisterschloß. Am Spätnachmittag wollten wir noch engeren Kontakt mit einigen Münchner Fußball Spieler knüpfen. Es ging mit der Tram - Bahn in die Säbener Straße zum Bayern Hauptquartier. Von den Stars sahen wir recht wenig, dafür belagerten „unsere Fans „ den Fan Schop Artikelladen und liesen deren Umsatz Sprunghaft ansteigen.
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Mit der S - Bahn ging es um 19:00 Uhr dann zurück zum Quartier , wobei wir diesmal schon in Baldham ausstiegen. Unter der Führung unseres „Waldläufers „ Ulrich, führte uns der Weg durch Unterholz, verschlungene Waldwege und schmalen Trampelpfaden entlang zum Sporthaus. Dort erwartete uns schon die „ Schwarz - Gelbe „ Gefahr. ( Holzkohle und Gerstensaft.) Unsere Fachspezialisten machten sich sogleich an die Arbeit. Mit gekonnten Hammerschlägen trieb Harry den Zapfhahn in das kleine 30 Liter Hellbierfaß. Während Rüdiger mit geschickten Handgriffen die Brat - würstchen über den Grill rollen ließ. Inzwischen wurde im Landgasthaus "Harter" Karls Bitte nach einem Fahrrad vom knorrigen, eigenartigen bayrischen Wirt abgelehnt.Auch Karls Mütze als Pfand dazubehalten lehnte der Wirt ab. So tauchte er nach längerem Fußmarsch und sehr hungrig bei uns um 21:00 Uhr auf. Nach einem geselligen Abend ging gegen 1:15 Uhr dem Fäßchen die Luft aus und es gab auf. Da wir jetzt keinen Gegner mehr hatten begaben wir uns nun zur Ruhe. Uwe hatte sich im Duschraum eine neue Ruhestätte gesucht, so wurde er von den vielen „sägenden Waldarbeiter“ in Umkleideraum 1 nicht mehr gestört. In der Nacht hatte ich noch eine unheimliche Begegnung mit einen herum- irrenden Schlafsackflitzer auf der Suche nach dem Großraum WC. Nach gemeinsamer Einnordung der Räumlichkeiten fand der Leidgeplagte endlich Erleichterung.
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Samstag 4.5.96 8:00 Uhr Besichtigung von München und Besuch eines Bundesligaspiels.
Nach Karl seinen Weckanruf, der uns aus den Schlafsäcken springen lies, ging es in die Innenstadt von München. Marienplatz, Frauenkirche, Peterskirche, Viktualienmarkt mit altem Rathaus und „Hodenfrei „ ( „Lodenfrei „ ) war angesagt. Sehr spät kamen wir dann ins Olympia Stadion um das Spiel Bayern - Köln auszukosten. Bei einer sehr guten Kulisse von 63000 Zuschauer nahmen wir auf der Haupttribühne Block 24 Reihe 80 Platz. Bernd fing gleich mit dem Spielchen an : Sitz ich hier, sitz ich da oder war schon einer vor mir da...........! Uwe zog sich mit seinen Opernglas alle Stars im Großformat rein. Bei den Bayern Toren machte Klaus Uwe einen Tanzbären echte Konkurenz. Köln verlor am Ende mit 3: 2. Auf gings nun ins Hofbräuhaus zum Bayrischen Abend. Zuerst kamen wir uns ein wenig verlassen vor in dem riesig großen historischen Festsaal im 2. Stock. Aber nach ein paar Portionen Leberkäs, Knödel, kalten Braten und einer großen Maß kam der Motor wieder auf Touren. Unsere Jodlerin „ Lissi Zungenschmankerl „ eröffnete den musikalischen Reigen. Nach der langersehnten Polonäse, auf der wir alle Register unseres Könnens zogen, knüpften wir schnell internatianale Bekanntschaften, die beim an - schließenden Ententanz voll ausgebaut wurden. Die Japaner ( mit ihren Töchtern und sonstigen weiblichen Anhang ) am Nebentisch, waren hellauf begeistert von unseren „ strammen Jungs „ Helmut und Rüdiger. Nach ausprobieren von einigen „ Sitzpositionen „ erfolgte ein wahres asiatisches Blitzlichtgewitter.
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Hofbräuhaus 23:00 Uhr zu etwas späteren Stunde.
Als es im folgenden über Bänke und Stühle ging, schenkten uns auch die anderen Tischnachbarn Spanier, Australier, Amerikaner immer mehr Beachtung. Nach unserer eigenen musikalischen Gesangseinlage wurden wir sogar höchstpersönlich von der Hofbräu Haus Festkapelle begrüßt. Beim „ Bankerl Tanz „ und Goaßnschnalzer waren Klaus Uwe und Wolfgang nicht mehr zu halten , sie forderten zum Tanz. Eine stimmungssuchende Gymnastiktruppe mußte herhalten. Es wurde munterer, ging rauf und runter. Zur Toilette hin und her, der Blick wurde langsam leer. Der Bierkrug wurde schwerer, die Zunge immer träger. Es wurde Zeit zum gehen, doch alle konnten noch gut stehen. Eine Bar zum Abschluß das war noch fein, aber ohne Schlips kamen wir da nicht rein. So blieb nur der Weg nach Hause, zurück nach Baldham in unsere Sportklause.
Sonntag 5.5.96
Das Rauschen der Toielettenspülung riß uns aus den stürmischen Träumen der Nacht. Aufbruchstimmung machte sich breit. Nur in Schlafraum 2. lagen noch zwei „ Mumien „ reglos in ihren Kuschelsäcken. Jedoch nach intensiver Bearbeitung konnten wir sie wieder zum Leben er- wecken. Hand in Hand wurde gesäubert, gepackt und aufgeräumt. Nach der Verabschiedung von unseren Gastgebern machten wir es in unserem Bus gemütlich. Es ging jetzt auf Heimreise. Allen hatte diese Reise richtig Spaß gemacht und wir beschlossen so etwas noch einmal zu unternehmen.
Horst Gleitze
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